Seit Jahrtausenden werden Blutegel zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. In den letzten Jahren erfreut sich diese Therapie immer grösserer werdender Beliebtheit. Heute werden aus hygienischen Gründen ausschliesslich speziell gezüchtete Blutegel verwendet, so kann garantiert werden, dass die Egel noch nie Menschen oder Tiere gebissen haben.
Die Blutegeltherapie ist praktisch schmerzlos. Während des Saugens nimmt der Blutegel ca. 10 bis 20 ml. Blut auf, gleichzeitig spritz er mit seinem Speichel heilwirksame Substanzen, man spricht von über 100 verschiedenen Stoffen, in die Blutbahn.
Die biologisch aktiven Substanzen im Blutegelspeichel
• hemmen die Blutgerinnung und können Thromben auflösen
• lindern Schmerzen
• fördern die Durchblutung und „putzen“ Blutgefässe
• hemmen und beseitigen Entzündungen
• regen den Lymphfluss an
• erweichen Narbengewebe
• können die Stimmung aufhellen
Nach dem Abfallen der Blutegel bluten die Bissstellen noch einige Stunden nach. Dieser sanfte Aderlass ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie und sollte nicht unterdrückt werden. Nach der Behandlung wird ein dicker, lockerer Verband angebracht, weshalb für eine Blutegeltherapie bequeme und weite Kleidung gewählt werden sollte.
Blutegel können bei zahlreichen Beschwerden zur lokalen symptomatische Behandlung sinnvoll eingesetzt werden, z.B. bei Achillessehnenentzündung, Abszess, Arthrosebeschwerden (vor allem Daumensattelgelenk, Fuss- und Sprunggelenk, Knie), Bluterguss, Fersensporn, Gicht, Hämorrhoiden, Karpaltunnelsyndrom, Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen, Rückenschmerzen, Tennisellbogen, Tinnitus, etc.
Chronische Erkrankungen und funktionelle Störungen lassen sich lokal nicht effektiv behandeln, deshalb muss der Gesamtorganismus behandelt werden. Diese Art der Behandlung nennt man systemische Therapie oder Umstimmungs-Therapie. Hauptsächlich trifft das für Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, allgemeine Durchblutungsstörungen, Krampfadern und Wechseljahresbeschwerden zu.